nora systems produziert seit mehr als 80 Jahren Materialien für Schuhkomponenten aber auch andere industrielle Einsatzbereiche am Standort Weinheim. Die Komplexität der Werkstoffe EVA und Kautschuk, und die besonderen Anforderungen an das Know How unserer Mitarbeiter, sind die Basis für hochwertige, innovative Materialien höchster Qualität.
Mehr als 80 Jahre Erfahrung in Entwicklung und Produktion innovativer Materialien...
Gemeinsam mit Verarbeitern
In Zusammenarbeit mit erfahrenen Verarbeitern der Branche, arbeiten wir an neuen Materialentwicklungen. So ist z.B. das neuartige EVA-Material Lunatec motion entstanden, das Scherkräfte aufnimmt.
Innovative EVA-Materialien
Einer der Meilensteine war 2004 die erste vulkanisierte Verbundplatte Lunatec combi. Seit dem ist ein umfangreiches Sortiment mehrschichtiger Material-Kombinationen entstanden. Der Vorteil liegt auf der Hand: gängige Materialkombinationen werden im Herstellungsprozess miteinander verbunden und sind für zahlreiche Versorgungen einsetzbar.
In unseren Videos erfahren Sie mehr über innovative Produkte und ihre Verarbeitung.
Eigene Entwicklungsabteilung
Unser Ziel war es schon immer vor allem innovative Materialien zu entwickeln, die dem Handwerker den Arbeitsalltag erleichtern und der Industrie individuelle Lösungen bieten. Materialien, die Verarbeitern und Patienten gleichermaßen Sicherheit geben. Produkte zu erschaffen, die neue besondere Eigenschaften und damit innovative Lösungen mit sich bringen. Dafür haben wir eine kompetente Entwicklungsabteilung am Produktionsstandort Weinheim.
Die Herausforderung dieses Produktionsverfahrens ist die Kombination von Materialien unterschiedlicher Dichte und Härte. Das Verhalten von verschiedenen Qualitäten in diesem sensiblen Produktionsprozess zu beherrschen, bedeutet jahrelange Erfahrung.
Verarbeitungstipps für optimale Ergebnisse
Die beste Materialqualität nützt nichts, wenn das Material nicht optimal verarbeitet wird. nora® EVA Materialien sind hochwertige Produkte, die aus einer sehr gleichmäßigen und stabilen Zellstruktur bestehen. Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, ist es wichtig, dass das Material gleichmäßig erwärmt und die empfohlene Temperatur nicht überschritten wird und beim Anformen die Abkühlzeiten eingehalten werden. Dies ist vor allem bei den dickeren Verbundplatten wichtig.
Thermisch verformen
Für die optimale thermoplastische Verformung ist die richtige Erwärmung von EVA Materialien maßgeblich. Grundsätzlich sind geschlossene Wärmequellen, wie z.B. ein Ofen oder eine Heizplatte vorzuziehen. Temperatur-Einstellung: 130°C.
Bei dieser Einstellung erreicht das Material durchgängig eine optimale Temperatur von 110-130°C, diese variiert aufgrund von Materialstärke und Dichte.
Damit sich das Material nach dem Tiefziehvorgang nicht vom Leisten abstellt, ist eine ausreichende Abkühlzeit einzuhalten. Eine Faustformel dafür lautet: Aufwärmzeit x Faktor 2 = optimale Abkühlzeit.
Verkleben
Für eine dauerhafte Verklebung sollten alle zu verklebenden Materialien kurz geschliffen bzw. angeraut werden. Anschließend mit Klebstoff dünn einstreichen und ausreichend ablüften lassen, bis keine nassen Stellen zu erkennen sind. Danach werden die Materialien unter Druck zusammengefügt. Für die Verarbeitung von EVA Materialien eignen sich grundsätzlich Klebstoffe auf Polychloroprene-Basis.
Bei weichen und leichten Materialien wie Lunairmed und Lunairflex bitte mit angepasstem Pressdruck arbeiten, um einer Komprimierung der Materialien vorzubeugen. Mehr Tipps finden Sie in unseren Anwendungsbeispielen.
Schleifen
Die Materialien lassen sich grundsätzlich sehr gut schleifen. Die Auswahl des Schleifbands erfolgt je nach Weichheit und Elastizität des Materials.
Wir empfehlen zuerst mit einem groberen Schleifband (niedrige Körnung) und abschließend mit einem feinen Schleifband (hohe Körnung) zu arbeiten, um Einlagen oder Formteile in ihre endgültige Form zu schleifen.
Fragen und Antworten
Wofür steht die Abkürzung EVA?
Der Rohstoff EVA (Ethylen-Vinyl-Acetat) ist ein Kunststoffgranulat, das es in verschiedenen Abstufungen im Vinyl-Acetatgehalt gibt, was unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringt.
Vulkanisiert und mit entsprechenden Treibmitteln, Farb- und Füllstoffen versehen, entsteht unter Hitze und Druck aus einem Rohling eine geschlossenzellige EVA-Leichtzellplatte. Zu Schaum verarbeitet, ist EVA spezifisch leicht, meist weich, witterungsbeständig und abwaschbar und sorgt, je nach Rezept, für eine optimale Elastizität oder Dämpfung und weitere spezifische Materialeigenschaften.
Enthalten die Leichtzell-Materialien Latex?
Die Leichtzellprodukte von nora® enthalten keine Latex-Proteine, die bei Patienten Allergien auslösen könnten.
Was sind Verbundplatten?
Das sind Produkte, bei denen zwei oder drei unterschiedliche Materialien bereits im Herstellungsprozess miteinander vulkanisiert, also fest miteinander verbunden, wurden. Als erster Hersteller der Branche haben wir schon vor mehr als 15 Jahren mit diesem Produktionsverfahren die am häufigsten eingesetzten Materialkombinationen miteinander kombiniert. Dies ist vor allem für Fußbettungen interessant, bei denen ein Sandwich-Aufbau erforderlich ist, wie z.B. diabetesadaptierte Fußbettungen (DAF). Die Verbundplatten sparen bestimmte Arbeitsschritte für den Aufbau mit der mehrlagigen Sandwich-Technik ein.
Welchen Vorteil hat die Verbundplatte gegenüber Einzelprodukten?
Das Arbeiten mit Verbundplatten ist effizienter, aufgrund von Zeit- und Kostenersparnis. Zwei oder drei unterschiedliche Materialien sind bereits miteinander verbunden, es ist kein Verkleben notwendig und das Risiko der Verschiebung der unterschiedlichen Materialien beim Verarbeiten oder der Blasenbildung an der Verbundstelle entfällt. Außerdem entsteht keine Verhärtungen durch eine Klebeschicht und ein eingesparter Tiefziehvorgang sorgt für einen größeren Volumenerhalt.
Welche Temperatur ist optimal, um Lunatec combi Platten zu erwärmen?
Der Ofen sollte auf ca. 130°C eingestellt sein. Bei dieser Einstellung erreicht das Material durchgängig eine optimale Temperatur von ca. 110-130°C. Für die Verarbeitung der Verbundplatten stellen wir Ihnen gern eine Übersicht mit erprobten Richtwerten für die Aufwärm- und Abkühlzeiten zur Verfügung.
Wie lange muss das Material nach dem Tiefziehen auf dem Leisten abkühlen?
Für die Abkühlzeit empfiehlt sich die Faustformel: Aufwärmzeit x Faktor 2 = optimale Abkühlzeit. Durch den Einsatz von Tiefziehgeräten mit einem Kühlsystem, kann die Abkühlung beschleunigt werden. Bitte halten Sie sich an die notwendige Abkühlzeit, denn sonst könnten sich perfekt angeformte Materialien wieder vom Leisten abstellen.
Kann ich Einlagen mit handelsüblichen Mitteln desinfizieren?
Ja. Die Desinfizierbarkeit verunreinigter Fußbettungen und Einlagen mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel wurde sogar durch das PFI-Labor, anhand mikrobiologischer Testreihen mit genau definierten Bakterien und Pilzen, nachgewiesen und wird in regelmäßigen Abständen überprüft. Grundsätzlich ist die Desinfizierung nur mit geschlossenzelligen Materialien erfolgreich durchführbar. Denn im Gegensatz zu offenzelligen Schäumen, dringen Wundsekrete, Bakterien und Pilze nicht in das Material ein und lassen sich somit leicht und hygienisch von der Oberfläche entfernen. Gern stellen wir Ihnen eine Pflegeanleitung z.B. für Einlagen zur Verfügung.
Gibt es besonders nachhaltige Produkte?
Die Produkte des Lunatur Walnut Sortiments bestehen zu einem bedeutenden Teil aus fein gemahlenen Walnussschalen. Ziel dieser Entwicklung war es, ein natürliches Abfallprodukt ökologisch sinnvoll zu nutzen und das EVA-Material mit einem wertvollen Naturprodukt zu veredeln.
Was bedeutet es, wenn Produkte mit dem Prüfzeichen SG gelabelt sind?
Das Schadstoffprüfzeichen SG wird nach intensiver Materialanalyse von zugelassenen Prüfinstituten vergeben. Das Prüfzeichen bestätigt, dass nach dem heutigen Stand der Erkenntnisse keine Gefahren für die Gesundheit zu befürchten sind. Es berechtigt das Prüfinstitut, jederzeit Stichproben aus der laufenden Produktion zu entnehmen und stellt keine einmalige Prüfung dar. nora-Produkte sind grundsätzlich nicht nur geprüft, sondern zertifiziert. Ein einfacher Prüfbericht berechtigt nicht zur Führung des SG-Zeichens.
Sind die Produkte auf Hautverträglichkeit geprüft?
Bereits seit 1988 werden nora Produkte regelmäßig auf Hautverträglichkeit geprüft, vormals vom Institut Fresenius, heute vom renommierten Institut Dermatest.
Die dermatologischen Prüfungen werden am Menschen durchgeführt, das bedeutet: in Epikutantests werden mindestens 30 Probanden kleine Stücke des Materials auf die Haut geklebt und nach 24, 48 und 72 Stunden Tragezeit von Fachärzten überprüft und bewertet. Das Institut Dermatest beschreibt diesen Test wie folgt: „Der Epikutantest (Patch-Test) ist der Nachweis einer primären Reizwirkung bzw. einer Kontaktallergie (durch Provokation allergischer Hautreaktionen bei bereits sensibilisierten Probanden) durch epikutanen, örtlich und zeitlich begrenzten Kontakt mit dem zu untersuchenden Präparat.“
Wofür steht „SG plus“?
SG plus steht für geprüfte Desinfizierbarkeit, herausragende Qualität in punkto statischer und dynamischer Dauerbelastung und eine zertifizierte Produktionsstätte. Das SG plus Prüfzeichen ergänzt die Anforderungen des SG (schadstoffgeprüft) Siegels um mikrobielle und physikalische Prüfungen sowie die Überwachung der Produktionsstätte. Dieses Prüfzeichen wurde exklusiv für nora Produkte entwickelt.
Bekomme ich von Ihnen ein REACH Zertifikat?
Die Produkte der nora systems GmbH entsprechen selbstverständlich der Verordnung (EG) Nr. 1907/ 2006 (REACH), da diese geltendes Recht darstellt. Sie enthalten nach dem letzten Stand unserer Kenntnis keine Stoffe der Kandidatenliste (SVHC), Stand 07.09.2018) in Konzentrationen über 0,1 %. Zertifikate erhalten Sie von uns gern zu relevanten Themen, bei denen Produkte geprüft und zertifiziert werden. Beim Thema REACH handelt es sich um die Einhaltung von geltendem Recht, also eine Selbstverständlichkeit!
Haben nora® Materialien eine CE-Kennzeichnung?
Mit der CE-Kennzeichnung von Produkten wird die lückenlose Konformität mit den gesetzlichen Bestimmungen dokumentiert, z.B. denen der Medizinprodukteverordnung (MDR). Sie gewährleistet den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen im europäischen Binnenmarkt. Dies betrifft z.B. frei verkäufliche Medizinprodukte mit einer definierten Funktion. Individuelle Sonderanfertigungen sind davon nicht betroffen, da sie nicht frei verkäuflich sind, sondern für bestimmte Personen gefertigt werden.
Da es sich bei nora® Materialien um Werkstoffe handelt, die zwar in Medizinprodukten zum Einsatz kommen, aber nicht als solche deklariert sind, ist eine CE Kennzeichnung nicht relevant oder erforderlich. Alle für Werkstoffe relevanten Anforderungen der MDR werden von nora® Materialien erfüllt. Sie sind aufgrund ihrer Eigenschaften für die Verarbeitung zu Medizinprodukten der Klasse 1 geeignet.
Wo finde ich Sicherheitsdatenblätter?
Sicherheitsdatenblätter sind grundsätzlich nur für Chemikalien bzw. chemische Substanzen & Stoffe erforderlich. nora® Materialien sind Erzeugnisse bzw. Werkstoffe, für die gesetzlich keine Sicherheitsdatenblätter vorgeschrieben sind. Gern stellen wir Ihnen aber Produktdatenblätter oder Sicherheitsinformationsblätter zur Verfügung.
Ist beim Einsatz von nora Produkten die Rückverfolgbarkeit gewährleistet?
Selbstverständlich. Die aufgedruckten Chargen-Nummern auf dem Material gewährleisten die notwendige Sicherheit für Ihr Qualitätsmanagement. Anhand der Chargen-Nummer kann die Historie der Produkterzeugung jederzeit nachvollzogen werden.
Stimmt es, dass CONTITECH zu nora gehört?
Im Jahr 2001 haben die Reparaturmaterialien der Marke CONTITECH ein neues Zuhause im nora Schuhkomponenten Sortiment gefunden. An der bewährten Qualität der CONTITECH Absatz- und Laufsohlenmaterialien hat sich nichts geändert. Die Artikel sind seitdem im nora Sortiment integriert und werden unter der Marke nora® geführt.
Bei einem rauen Leisten zeichnen sich die Unebenheiten oft im Material ab, wie kann ich das verhindern?
Für raue Leisten empfiehlt sich der Einsatz einer Probeschuhfolie auf dem Leisten, die Unebenheiten werden kaschiert und die Oberfläche des Materials ist glatter.
Ihre Antwort ist nicht dabei?
Sie haben nicht die passende Antwort gefunden? Dann senden Sie uns gern Ihre Frage und wir werden uns schnellstmöglich zurückmelden.